Sonntag, 13. April 2014

Selbstmarketing und Erfolg, eine Ideensammlung


Selbstmarketing und Erfolg, eine Ideensammlung

Vorbemerkung: Ich weiss sehr wohl, dass über dieses Thema schon Hunderttausende von Büchern, Artikeln, Vorträgen und Videos existieren, jedoch scheint der Bedarf unersättlich, da die immer gleichen Fragen immer wieder gestellt werden.
Dazu kommt noch, dass viele Leute die Antworten verkaufen und das erscheint mittlerweile lächerlich, da die selben Informationen gratis zu haben sind, ist aber erfolgreich. Dem trete ich entgegen, indem ich diesen Text verschenke. Er steht unter Creative Commons License cc0 (c c zero) – get ready for a free mindfuck!


Allgemeine Beobachtungen
Maximale Offenheit ist hilfreich. Lügen erfordern den Aufbau von komplexen Subsystemen und zehren viele Ressourcen auf, Offenheit dagegen macht die Dinge einfacher, denn die übrige Welt ist schon kompliziert genug. Bist du der Meinung, Offenheit könne schädlich sein, so schweige, aber lüge nicht. Dabei kannst du auch sagen, dass du über bestimmte Dinge nicht reden willst, jeder zivilisierte Mensch wird das akzeptieren.
Solcherart sparst du von Anbeginn Zeit und Kraft. Lass andere Leute sich mit Manipulations- „Techniken“ und „Tricks“ herumschlagen, sie können dadurch nie soviel gewinnen, wie du durch Offenheit sparst.

Erfolgreiches Arbeiten ist unspektakulär, glanzlos und nicht telegen. Es erfordert Ausdauer, Intelligenz, Lernfähigkeit, Anstrengung bis zum Zusammenbruch und darüber hinaus. Nur wenn du die eigenen Grenzen sprengst – und zwar dann, wenn niemand zuschaut und niemand Beifall klatscht – wirst du etwas erreichen.


Einzelheiten
1. Der erste Schritt ist das Denken. Du bist daran gewöhnt, das ganze Universum als Bühne deiner Aktivitäten anzusehen, Castrop-Rauxel wie das australische Outback, die Jupitermonde wie den Pferdekopfnebel.
„Einem weisen Mann steht die ganze Welt offen. Denn das Vaterland einer trefflichen Seele ist das Universum“, so Demokrit von Abdera im 5. Jahrhundert v.Chr. Jener Demokrit wie auch Aristarch von Samos oder Sokrates hatten dieses Denken und nach ihnen noch viele andere Grosse, während sich die Versager selbst Grenzen setzen.
Du lernst von den Grossen, machst deine Pläne universal. Du bleibst flexibel, belastest dich nicht mit unnötigen Dingen, hast immer die Möglichkeit des Umziehens und Auswanderns im Hinterkopf. Auf diese Weise bist du vielen überlegen, die dir ansonsten gleich sind – eine klassische „Unique Selling Proposition“.

2. Aufgrund der menschlichen Natur muss auch jemand, der aus edlen Motiven heraus handelt, mit der unendlichen Schlechtigkeit und Dummheit der Massen rechnen, um etwas zu erreichen. Das zu begreifen, bedeutet einen weiteren Vorteil.

3. Du bleibst nie auf einer bestimmten Stufe stehen. Bist nie zufrieden, verlangst immer mehr von dir selbst, z.B. „Multimillionär werden“, was andere Leute spöttisch lächeln lässt. Sollen sie nur, denn so lange sie lachen, können sie dir nicht im Weg stehen.
Sie betrachten allgemein die Dinge nur passiv, ihr Job etwa ist für sie etwas, das sie zwar behalten müssen, aber kein Pfund, mit dem man wuchern kann. Für dich dagegen ist der Job ein wertvoller Teil des Ganzen, deshalb bemühst du dich immer um effizientes Arbeiten und bist damit erfolgreich.

4. Du investierst jeden Monat in deine Weiterbildung, nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Natürlich suchst du dir immer das Bestmögliche heraus und sogar „nur“ ein paar Internetartikel zu lesen, um auf dem neuesten Stand zu sein, ist besser als gar nichts, denn Millionen andere Menschen tun nicht einmal das und fallen deswegen zurück.

5. Erfolg ist immer nur in kleinen Schritten zu haben. Du baust sorgfältig auf dem bisher Erreichten auf und fügst immer wieder etwas hinzu. Komplexe Situationen zerlegst du in ihre Bestandteile und findest die Lösungen Stück für Stück.

6. Du hast Geduld mit dem, was du nicht beeinflussen kannst, seien es Auswirkungen der Naturgesetze wie die Schwerkraft oder sei es die Dummheit anderer Leute. Du stellst dich der Tatsache, dass diese Dinge einfach dazu gehören und du sie deswegen in deine Pläne einbeziehen musst.

7. Rückschläge. Es gibt mehr als genug davon, weil wir aufgrund der Struktur des Universums nicht alles vorhersehen können. Deine Kräfte werden dich immer im falschen Moment verlassen, Technik immer dann versagen, wenn es den grössten Schaden anrichtet, Dinge, die du für absolut zuverlässig hältst, sich immer dann in Nichts auflösen, wenn du sie dringend brauchst.
Du machst aus deinen Rückschlägen und Fehlern das Beste, indem du daraus lernst und gleichzeitig behältst du das Geschehen um dich herum im Auge – vielleicht ergibt sich eine Chance, die ein anderer, der über seine Pleiten jammert, nicht einmal bemerkt.
Es kommt auch vor, dass du dich in eine Sache verrennst und dich dermassen darin verbeisst, dass du glaubst, gar nicht mehr loslassen zu können, auch wenn du weisst, dass es der falsche Weg ist. In diesem Fall trittst du einen Schritt zurück und nimmst das Ganze in den Blick, um zu sehen, an welcher Stelle du falsch abgebogen bist und welches Verhalten du abstellen musst, um wieder in die richtige Spur zu kommen. Keine falsche Scham!
„Wer einen Fehler macht und ihn nicht korrigiert, begeht damit einen zweiten.“ – Konfuzius.

8. In einer Notlage wird kein Mittel zur Rettung gescheut. Miyamoto Musashi, der grösste aller Samurai, schreibt: „Mit einer nicht benutzten Waffe an der Hüfte zu sterben, das möchte ja wohl keiner.“ Das Erstaunliche ist jedoch, dass die Menschen sich verhalten, als wollten sie eben das und sogar in höchster Bedrängnis lassen sie ihre eigenen Potenziale ungenutzt.
Du machst diesen Fehler nicht, sondern hilfst dir mit allem, was du hast und überstehst dadurch Situationen, in denen andere scheitern.

9. Kommunikation. Sehr viele ansonsten talentierte Menschen sind nicht fähig, sich mit anderen Menschen nutzbringend auszutauschen, dabei ist effiziente Kommunikation unverzichtbar, denn wir sind aufeinander angewiesen und müssen uns miteinander verständigen. Das gilt für das gesprochene Wort genau so wie für Schrift oder Bilder, für Zeichensprachen, Mimik und Gestik.
Erfolgreiche Kommunikation besteht aus zwei Teilen: a) du machst dich anderen klar verständlich und b) du verstehst die anderen und reagierst angemessen darauf.
Hier kommt auch wieder die Geduld ins Spiel, denn vieles, was Menschen von sich geben, ist nicht Kommunikation, sondern Blödsinn. Du hast gelernt, aus diesem Blödsinn Informationen herauszufiltern und sie zu benutzen oder das Gespräch zu beenden, wenn nichts dabei herauskommt.

10. Prioritäten setzen. Du weisst, dass du nicht alles tun kannst, also hast du dich bewusst dafür entschieden, bestimmte Dinge nicht zu tun. Das klingt leichter, als es ist, denn keine Boulevardzeitung oder keinen Plasmafernseher zu kaufen und generell nicht jede Modenarrheit mitzumachen, widerspricht dem menschlichen Herdentrieb, so dass man sich bisweilen anstrengen muss, um der jeweiligen Dummheit zu entgehen.
Danach hast du einen realistischen Zeit- und Finanzierungsplan aufgestellt, um deine Ziele Schritt für Schritt zu erreichen und diesen Plan immer wieder der laufenden Entwicklung angepasst. Erreichtes wird abgehakt, alles Andere je nach der Situation neu gewichtet.
Dazu gehört auch, dass du Dinge, die durch die Entwicklung überflüssig geworden sind, schnell über Bord werfen kannst. Ausserdem denkst du immer langfristig und kalkulierst mindestens fünf Jahre im Voraus.

11. Bescheidenheit. Du protzt nicht mit deinen Erfolgen herum, sondern stapelst eher tief. Du wirfst nicht mit Geld um dich, sondern sorgst dafür, dass das, was du dir hart erarbeitet hast, auch erhalten bleibt. Du fällst nicht auf kurzlebige Hypes herein, sondern hältst deine paar Kröten zusammen und gönnst dir – wenn überhaupt – nur kleine, bescheidene Genüsse, die nicht auffallen.

12. Realitätssinn. Du lässt dir den Kopf nicht mit politischen Parolen und ähnlichem Unsinn vernebeln, sondern siehst die Dinge, wie sie wirklich sind. Das bewahrt dich vor schwer wiegenden Irrtümern, die andere Menschen um Jahre zurückwerfen.

13. Du gewinnst Stärke aus dir selbst heraus. Andere Leute vertrauen Äusserlichkeiten wie Amuletten, Talismanen, Statussymbolen, gutem Aussehen etc. und zwar so sehr, dass sie zusammenbrechen, wenn sie diese Dinge verlieren.
Du bist klug genug, dich nicht auf so etwas zu verlassen. Deine Kraft kommt aus dir selbst, aus deiner eigenen Entschlossenheit, das Ziel zu erreichen.

14. Sobald eine Organisation eine bestimmte Komplexitätsstufe überschreitet, wird sie unkontrollierbar, weil ihre Mitglieder sich auf eine nicht vorhersehbare Weise verhalten. Für eine zutreffende Vorhersage wären mehr Variablen zu berücksichtigen, als irgend ein Gehirn verarbeiten kann und jeder Versuch, die Organisation doch noch im alten Stil zu kontrollieren, wird das Chaos vergrössern.
In diesem Zustand sind die Vorgesetzten dankbar für jeden, der ihnen hilft, wenigstens einen kleinen Teil dessen zu verstehen, was um sie herum passiert. Die Herausforderung besteht darin, Komplexität zu akzeptieren und zu verstehen, um anschliessend einfache Beschreibungen zu finden, die anderen Leuten das Verständnis zu erleichtern. Nutze eine solche Situation aus, indem du zum Experten für ein Fachgebiet wirst, dann wird man dich lieben.
Bist du selbst Vorgesetzter, so hast du in so einer Lage nur zwei Möglichkeiten: entweder du lernst, mit dem Chaos zu leben oder du teilst die Organisation in zwei kleinere Einheiten auf, die dann jede für sich wieder kontrollierbar sind und übergibst die Führung der zweiten an eine andere Person. In jedem Fall musst du einen Teil deiner Macht aufgeben. Tröste dich damit, dass die Macht im Zustand der Unkontrollierbarkeit ohnehin verloren war.
Ein Beispiel aus der Geschichte: Gandhi hat gesagt „Was durch Gewalt gewonnen wurde, kann man nur durch Gewalt behalten“ und das gilt auch, wenn man „Gewalt“ durch „Kontrolle“ ersetzt, denn wenn du einmal anfängst, etwas zu kontrollieren, dann musst du nach und nach immer mehr Dinge kontrollieren, bis du zusammenbrichst; während andere Menschen, die wenig oder gar keine Kontrolle ausüben, in der gleichen Zeit sehr viel entspannter leben.

15. Denke niemals zu zentralistisch. Wenn du allein der Mittelpunkt von allem bist, wenn sich alles um dich dreht, dann muss es unweigerlich zusammenbrechen, sobald du auch nur für kurze Zeit indisponiert bist und dann hast du alles verloren, wofür du gearbeitet hast.
Lass den Leuten lieber etwas Luft, selbst Entscheidungen zu treffen, dann kannst auch du dir Schwächen und Fehler erlauben. – So einfach das klingt, es ist die grösste Herausforderung, denn Macht ist eine Droge. Hüte dich vor ihr!

16. Wenn du dich für etwas entscheidest, dann lass es deine Entscheidung sein, nicht die eines anderen, der sich nur in deinem Kopf festgesetzt hat.
Es geht um ein Ziel? Frage dich, ob es dein Ziel ist oder das eines Anderen. Was nützt dir? Wenn du z.B. dein Ziel erreichen kannst, indem du gleichzeitig die Ziele der Firma erreichst, dann los. Gibt es aber eine Abweichung, dann musst du – und nur du allein – eine Entscheidung treffen, die dir niemand abnehmen kann und diese Entscheidung ist eine Leistung für sich, vor der viele andere Menschen zurückschrecken, aber du triffst sie.
Ausserdem ist es manchmal möglich, Dinge zu vereinen, die zunächst unvereinbar scheinen. Etwa so: die Firma verlangt „a“, ich wünsche mir „b“. Gibt es ein „c“, eine Verbindung von beidem, was man nach dem Philosophen Hegel auch als „These – Antithese – Synthese“ bezeichnet? Manchmal wirst du staunen, wie weit du damit kommst.
Klappt das nicht, dann musst du zwischen verschiedenen Dingen eine Entscheidung treffen, auf alles andere verzichten und die Folgen tragen, denn das ist der einzige Weg, wenigstens noch einen Teil der Ziele zu erreichen.

17. Glück. Viele Leute wollen definieren, was dich glücklich und zufrieden macht und sie alle sind Lügner. Diese Wahl kannst nur du selbst treffen.