Selbstmarketing und
Erfolg, eine Ideensammlung
Vorbemerkung: Ich weiss
sehr wohl, dass über dieses Thema schon Hunderttausende von Büchern,
Artikeln, Vorträgen und Videos existieren, jedoch scheint der Bedarf
unersättlich, da die immer gleichen Fragen immer wieder gestellt
werden.
Dazu kommt noch, dass
viele Leute die Antworten verkaufen und das erscheint mittlerweile
lächerlich, da die selben Informationen gratis zu haben sind, ist
aber erfolgreich. Dem trete ich entgegen, indem ich diesen Text
verschenke. Er steht unter Creative Commons License cc0 (c c zero) –
get ready for a free mindfuck!
Allgemeine Beobachtungen
Maximale Offenheit ist
hilfreich. Lügen erfordern den Aufbau von komplexen Subsystemen und
zehren viele Ressourcen auf, Offenheit dagegen macht die Dinge
einfacher, denn die übrige Welt ist schon kompliziert genug. Bist du
der Meinung, Offenheit könne schädlich sein, so schweige, aber lüge
nicht. Dabei kannst du auch sagen, dass du über bestimmte Dinge
nicht reden willst, jeder zivilisierte Mensch wird das akzeptieren.
Solcherart sparst du von
Anbeginn Zeit und Kraft. Lass andere Leute sich mit Manipulations-
„Techniken“ und „Tricks“ herumschlagen, sie können dadurch
nie soviel gewinnen, wie du durch Offenheit sparst.
Erfolgreiches Arbeiten
ist unspektakulär, glanzlos und nicht telegen. Es erfordert
Ausdauer, Intelligenz, Lernfähigkeit, Anstrengung bis zum
Zusammenbruch und darüber hinaus. Nur wenn du die eigenen Grenzen
sprengst – und zwar dann, wenn niemand zuschaut und niemand Beifall
klatscht – wirst du etwas erreichen.
Einzelheiten
1. Der erste Schritt ist
das Denken. Du bist daran gewöhnt, das ganze Universum als Bühne
deiner Aktivitäten anzusehen, Castrop-Rauxel wie das australische
Outback, die Jupitermonde wie den Pferdekopfnebel.
„Einem weisen Mann
steht die ganze Welt offen. Denn das Vaterland einer trefflichen
Seele ist das Universum“, so Demokrit von Abdera im 5. Jahrhundert
v.Chr. Jener Demokrit wie auch Aristarch von Samos oder Sokrates
hatten dieses Denken und nach ihnen noch viele andere Grosse, während
sich die Versager selbst Grenzen setzen.
Du lernst von den
Grossen, machst deine Pläne universal. Du bleibst flexibel,
belastest dich nicht mit unnötigen Dingen, hast immer die
Möglichkeit des Umziehens und Auswanderns im Hinterkopf. Auf diese
Weise bist du vielen überlegen, die dir ansonsten gleich sind –
eine klassische „Unique Selling Proposition“.
2. Aufgrund der
menschlichen Natur muss auch jemand, der aus edlen Motiven heraus
handelt, mit der unendlichen Schlechtigkeit und Dummheit der Massen
rechnen, um etwas zu erreichen. Das zu begreifen, bedeutet einen
weiteren Vorteil.
3. Du bleibst nie auf
einer bestimmten Stufe stehen. Bist nie zufrieden, verlangst immer
mehr von dir selbst, z.B. „Multimillionär werden“, was andere
Leute spöttisch lächeln lässt. Sollen sie nur, denn so lange sie
lachen, können sie dir nicht im Weg stehen.
Sie betrachten allgemein
die Dinge nur passiv, ihr Job etwa ist für sie etwas, das sie zwar
behalten müssen, aber kein Pfund, mit dem man wuchern kann. Für
dich dagegen ist der Job ein wertvoller Teil des Ganzen, deshalb
bemühst du dich immer um effizientes Arbeiten und bist damit
erfolgreich.
4. Du investierst jeden
Monat in deine Weiterbildung, nicht nur Geld, sondern auch Zeit.
Natürlich suchst du dir immer das Bestmögliche heraus und sogar
„nur“ ein paar Internetartikel zu lesen, um auf dem neuesten
Stand zu sein, ist besser als gar nichts, denn Millionen andere
Menschen tun nicht einmal das und fallen deswegen zurück.
5. Erfolg ist immer nur
in kleinen Schritten zu haben. Du baust sorgfältig auf dem bisher
Erreichten auf und fügst immer wieder etwas hinzu. Komplexe
Situationen zerlegst du in ihre Bestandteile und findest die Lösungen
Stück für Stück.
6. Du hast Geduld mit
dem, was du nicht beeinflussen kannst, seien es Auswirkungen der
Naturgesetze wie die Schwerkraft oder sei es die Dummheit anderer
Leute. Du stellst dich der Tatsache, dass diese Dinge einfach dazu
gehören und du sie deswegen in deine Pläne einbeziehen musst.
7. Rückschläge. Es gibt
mehr als genug davon, weil wir aufgrund der Struktur des Universums
nicht alles vorhersehen können. Deine Kräfte werden dich immer im
falschen Moment verlassen, Technik immer dann versagen, wenn es den
grössten Schaden anrichtet, Dinge, die du für absolut zuverlässig
hältst, sich immer dann in Nichts auflösen, wenn du sie dringend
brauchst.
Du machst aus deinen
Rückschlägen und Fehlern das Beste, indem du daraus lernst und
gleichzeitig behältst du das Geschehen um dich herum im Auge –
vielleicht ergibt sich eine Chance, die ein anderer, der über seine
Pleiten jammert, nicht einmal bemerkt.
Es kommt auch vor, dass
du dich in eine Sache verrennst und dich dermassen darin verbeisst,
dass du glaubst, gar nicht mehr loslassen zu können, auch wenn du
weisst, dass es der falsche Weg ist. In diesem Fall trittst du einen
Schritt zurück und nimmst das Ganze in den Blick, um zu sehen, an
welcher Stelle du falsch abgebogen bist und welches Verhalten du
abstellen musst, um wieder in die richtige Spur zu kommen. Keine
falsche Scham!
„Wer einen Fehler macht
und ihn nicht korrigiert, begeht damit einen zweiten.“ –
Konfuzius.
8. In einer Notlage wird
kein Mittel zur Rettung gescheut. Miyamoto Musashi, der grösste
aller Samurai, schreibt: „Mit einer nicht benutzten Waffe an der
Hüfte zu sterben, das möchte ja wohl keiner.“ Das Erstaunliche
ist jedoch, dass die Menschen sich verhalten, als wollten sie eben
das und sogar in höchster Bedrängnis lassen sie ihre eigenen
Potenziale ungenutzt.
Du machst diesen Fehler
nicht, sondern hilfst dir mit allem, was du hast und überstehst
dadurch Situationen, in denen andere scheitern.
9. Kommunikation. Sehr
viele ansonsten talentierte Menschen sind nicht fähig, sich mit
anderen Menschen nutzbringend auszutauschen, dabei ist effiziente
Kommunikation unverzichtbar, denn wir sind aufeinander angewiesen und
müssen uns miteinander verständigen. Das gilt für das gesprochene
Wort genau so wie für Schrift oder Bilder, für Zeichensprachen,
Mimik und Gestik.
Erfolgreiche
Kommunikation besteht aus zwei Teilen: a) du machst dich anderen klar
verständlich und b) du verstehst die anderen und reagierst
angemessen darauf.
Hier kommt auch wieder
die Geduld ins Spiel, denn vieles, was Menschen von sich geben, ist
nicht Kommunikation, sondern Blödsinn. Du hast gelernt, aus diesem
Blödsinn Informationen herauszufiltern und sie zu benutzen oder das
Gespräch zu beenden, wenn nichts dabei herauskommt.
10. Prioritäten setzen.
Du weisst, dass du nicht alles tun kannst, also hast du dich bewusst
dafür entschieden, bestimmte Dinge nicht zu tun. Das klingt
leichter, als es ist, denn keine Boulevardzeitung oder keinen
Plasmafernseher zu kaufen und generell nicht jede Modenarrheit
mitzumachen, widerspricht dem menschlichen Herdentrieb, so dass man
sich bisweilen anstrengen muss, um der jeweiligen Dummheit zu
entgehen.
Danach hast du einen
realistischen Zeit- und Finanzierungsplan aufgestellt, um deine Ziele
Schritt für Schritt zu erreichen und diesen Plan immer wieder der
laufenden Entwicklung angepasst. Erreichtes wird abgehakt, alles
Andere je nach der Situation neu gewichtet.
Dazu gehört auch, dass
du Dinge, die durch die Entwicklung überflüssig geworden sind,
schnell über Bord werfen kannst. Ausserdem denkst du immer
langfristig und kalkulierst mindestens fünf Jahre im Voraus.
11. Bescheidenheit. Du
protzt nicht mit deinen Erfolgen herum, sondern stapelst eher tief.
Du wirfst nicht mit Geld um dich, sondern sorgst dafür, dass das,
was du dir hart erarbeitet hast, auch erhalten bleibt. Du fällst
nicht auf kurzlebige Hypes herein, sondern hältst deine paar Kröten
zusammen und gönnst dir – wenn überhaupt – nur kleine,
bescheidene Genüsse, die nicht auffallen.
12. Realitätssinn. Du
lässt dir den Kopf nicht mit politischen Parolen und ähnlichem
Unsinn vernebeln, sondern siehst die Dinge, wie sie wirklich sind.
Das bewahrt dich vor schwer wiegenden Irrtümern, die andere Menschen
um Jahre zurückwerfen.
13. Du gewinnst Stärke
aus dir selbst heraus. Andere Leute vertrauen Äusserlichkeiten wie
Amuletten, Talismanen, Statussymbolen, gutem Aussehen etc. und zwar
so sehr, dass sie zusammenbrechen, wenn sie diese Dinge verlieren.
Du bist klug genug, dich
nicht auf so etwas zu verlassen. Deine Kraft kommt aus dir selbst,
aus deiner eigenen Entschlossenheit, das Ziel zu erreichen.
14. Sobald eine
Organisation eine bestimmte Komplexitätsstufe überschreitet, wird
sie unkontrollierbar, weil ihre Mitglieder sich auf eine nicht
vorhersehbare Weise verhalten. Für eine zutreffende Vorhersage wären
mehr Variablen zu berücksichtigen, als irgend ein Gehirn verarbeiten
kann und jeder Versuch, die Organisation doch noch im alten Stil zu
kontrollieren, wird das Chaos vergrössern.
In diesem Zustand sind
die Vorgesetzten dankbar für jeden, der ihnen hilft, wenigstens
einen kleinen Teil dessen zu verstehen, was um sie herum passiert.
Die Herausforderung besteht darin, Komplexität zu akzeptieren und zu
verstehen, um anschliessend einfache Beschreibungen zu finden, die
anderen Leuten das Verständnis zu erleichtern. Nutze eine solche
Situation aus, indem du zum Experten für ein Fachgebiet wirst, dann
wird man dich lieben.
Bist du selbst
Vorgesetzter, so hast du in so einer Lage nur zwei Möglichkeiten:
entweder du lernst, mit dem Chaos zu leben oder du teilst die
Organisation in zwei kleinere Einheiten auf, die dann jede für sich
wieder kontrollierbar sind und übergibst die Führung der zweiten an
eine andere Person. In jedem Fall musst du einen Teil deiner Macht
aufgeben. Tröste dich damit, dass die Macht im Zustand der
Unkontrollierbarkeit ohnehin verloren war.
Ein Beispiel aus der
Geschichte: Gandhi hat gesagt „Was durch Gewalt gewonnen wurde,
kann man nur durch Gewalt behalten“ und das gilt auch, wenn man
„Gewalt“ durch „Kontrolle“ ersetzt, denn wenn du einmal
anfängst, etwas zu kontrollieren, dann musst du nach und nach immer
mehr Dinge kontrollieren, bis du zusammenbrichst; während andere
Menschen, die wenig oder gar keine Kontrolle ausüben, in der
gleichen Zeit sehr viel entspannter leben.
15. Denke niemals zu
zentralistisch. Wenn du allein der Mittelpunkt von allem bist, wenn
sich alles um dich dreht, dann muss es unweigerlich zusammenbrechen,
sobald du auch nur für kurze Zeit indisponiert bist und dann hast du
alles verloren, wofür du gearbeitet hast.
Lass den Leuten lieber
etwas Luft, selbst Entscheidungen zu treffen, dann kannst auch du dir
Schwächen und Fehler erlauben. – So einfach das klingt, es ist die
grösste Herausforderung, denn Macht ist eine Droge. Hüte dich vor
ihr!
16. Wenn du dich für
etwas entscheidest, dann lass es deine Entscheidung sein, nicht die
eines anderen, der sich nur in deinem Kopf festgesetzt hat.
Es geht um ein Ziel?
Frage dich, ob es dein Ziel ist oder das eines Anderen. Was nützt
dir? Wenn du z.B. dein Ziel erreichen kannst, indem du gleichzeitig
die Ziele der Firma erreichst, dann los. Gibt es aber eine
Abweichung, dann musst du – und nur du allein – eine Entscheidung
treffen, die dir niemand abnehmen kann und diese Entscheidung ist
eine Leistung für sich, vor der viele andere Menschen
zurückschrecken, aber du triffst sie.
Ausserdem ist es manchmal
möglich, Dinge zu vereinen, die zunächst unvereinbar scheinen. Etwa
so: die Firma verlangt „a“, ich wünsche mir „b“. Gibt es ein
„c“, eine Verbindung von beidem, was man nach dem Philosophen
Hegel auch als „These – Antithese – Synthese“ bezeichnet?
Manchmal wirst du staunen, wie weit du damit kommst.
Klappt das nicht, dann
musst du zwischen verschiedenen Dingen eine Entscheidung treffen, auf
alles andere verzichten und die Folgen tragen, denn das ist der
einzige Weg, wenigstens noch einen Teil der Ziele zu erreichen.
17. Glück. Viele Leute
wollen definieren, was dich glücklich und zufrieden macht und sie
alle sind Lügner. Diese Wahl kannst nur du selbst treffen.