Sonntag, 28. Juni 2015

Der Niedergang der deutschen Altmedien


Der Niedergang der deutschen Altmedien

- Anläslich der Verleihung des Webvideopreises am 13. Juni 2015, die zum wiederholten Male zeigte, welche Macht das Netz besitzt, erschien auf faz.net ein Interview mit dem Youtuber Clixoom (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/mediakraft-gruender-christoph-krachten-im-gespraech-13633030.html) und die Fragen, die von der FAZ gestellt werden, zeigen die ganze Narrheit der Altmedien, die selbst im Jahr 2015 noch nicht sehen wollen, dass sie geschlagen sind.
Clixoom zeigte sich bei seinen Antworten sehr gemässigt, er ist offenbar ein gut erzogener Mensch, jedoch lassen sich die Fragen auch wesentlich drastischer beantworten. Zwei Beispiele:

Ebnet Youtube den Weg ins Fernsehen?
Es ist umgekehrt: Das Fernsehen schmarotzt an Youtube wie auch am Internet allgemein.
Sollen Lehrer den Kindern auch noch das Internet verklickern?
Theoretisch sollte das zu ihrem Bildungsauftrag gehören, denn das Internet ist ein bedeutender Teil des Lebens; in der Praxis ist es jedoch unrealisierbar, denn Deutschlands Lehrer können kein Internet und werden es nie können, ihre Gehirne sind dafür zu schwach.

- Dann ist da eine Bilderserie auf stern.de vom 19. Juni 2015 über die Eröffnung eines russischen Freizeitparks mit aussschliesslich militärischer Thematik und die Unterschrift unter dem fünften Bild lautetSturmgewehre aus russischer Produktion genießen seit der Kalaschnikow einen hervorragenden Ruf“ (http://www.stern.de/politik/ausland/militaer-park-in-russland-6309280.html#mg-1_1435498612554).
Die abgebildeten Waffen sind keine Sturmgewehre, denn man sieht auf den ersten Blick, dass die Magazine viel zu schmal sind, um Gewehrpatronen aufzunehmen, sondern Maschinenpistolen, ja man kann sogar das Modell erkennen: es ist die PP-19 undPPsteht im Russischen fürpistolet pulemjet“ – Maschinenpistole.

- Als ich im Februar 2015 bei meinen Eltern zu Besuch war, die das Internet nicht kennen, warf ich beim Frühstück einen Blick in dieAllgemeine Zeitung, die sie abonniert haben und sah u.a. einen Bericht über die diesjährige Berlinale, der mit grossformatigen Promifotos bestückt war, darunter eines von Christoph Waltz. Etwas daran kam mir sonderbar vor und plötzlich klickte es: So wie auf diesem Bild sah der Schauspieler nicht 2015 aus, sondern 2009, als er inInglorious Basterdsmitspielte. Der Wikipedia-Artikel (https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Waltz) zeigt mit öffentlich verfügbaren Daten, dass Waltz sich seither verändert hat, was ja ein völlig natürlicher Prozess istund plötzlich entfaltet dieAZeine Magie der besonderen Art und verjüngt einen Menschen um sechs Jahre?
Die Wahrheit ist simpler: Man hat kein aktuelles Foto genommen, sondern ein altes, aber den Lesern vorgetäuscht, es wäre aktuell. Es ist bezeichnend für die Dekadenz der Altmedien, dass sie ihre zahlenden Kunden selbst bei einer solchen Banalität noch betrügen.

Fazit: Deutschlands Medien betrachten sachliche Richtigkeit als etwas Böses, servieren ihren Lesern stattdessen ein permanentes Lügengebilde und wollen auch noch unschuldig sein.

Schon am 14. März 2015 klagte ein Kommentar auf faz.net, dass Journalisten in der letzten Zeit eine kaum vorstellbare Verachtung entgegen schlüge und fragte in bemitleidenswerter Naivität, wo diese herkäme.
Von euren Opfern, ist die Antwort,von all den Menschen, die ihr über Jahrzehnte getreten habt, ohne es zu merken. Worte sind Waffen, mit denen man die Würde eines Menschen auf einen Schlag ermorden oder langsam zu Tode foltern kann, ihr habt diese Waffen zur Massenanwendung gebracht wie Kolonialherren gegen ein unterdrücktes Land und jetzt schlagen die Opfer zurück. Das ist ein natürlicher Vorgang, allgemein als Rache bekannt oder metaphorisch als Abrechnung.

Das will die Journaille natürlich nicht hören, ebensowenig wie das europäische Rittertum nach der Sporenschlacht von 1303 und den Schlachten von Crecy 1346 und Azincourt 1415 etwas über seinen eigenen Untergang hören wollte, aber sie kann die Fakten nicht wegignorieren. Neue Mächte haben sich entwickelt, die anders sind, besser angepasst an eine veränderte Welt und die deswegen die überkommenen Strukturen aus dem 18. Jahrhundert zerschmettern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen