Brexit, Brexit Brexit...
Nach all dem Mediengetöse um dieses Wort muss man einmal darauf hinweisen, dass es heisse Luft ist. Das Referendum vom 23. Juni 2016 ist, wie man in der Wikipedia nachlesen kann, „rechtlich nicht bindend“, mit anderen Worten, es ist wertlos. Ein Brexit, den man ernst nehmen kann, müsste vom britischen Parlament beschlossen werden, das wiederum passiert nicht und somit findet der EU-Austritt der Briten nicht statt.
Das hat freilich eine grausame Ironie: Die Brexiteers haben ihre Lügen für nichts verbreitet, ihr Fussvolk hat seine Hassverbrechen für nichts begangen und der Mörder von Jo Cox hat für nichts gemordet.
Denkt mal darüber nach.
Freitag, 1. Juli 2016
Sonntag, 12. Juni 2016
Warum Donald Trump niemals US-Präsident wird
Hallo, Rest des Universums, heute mal ein politischer Kommentar.
Aussage: Donald Trump wird niemals US-Präsident.
Begründung: Es spielt keine Rolle, was Trump sagt oder tut, ebenso ist es egal, was andere Kandidaten sagen oder tun und es ist egal, wie die Vorwahlen ausgehen. Der alles entscheidende Punkt ist ein anderer, nämlich die Demografie, die Bevölkerungsstruktur der USA.
Die konservativen Weissen aka WASPs – weisse angelsächsische Protestanten – ohne die die Republikaner nichts sind, befinden sich als Erwachsene in der Minderheit; das wurde schon festgestellt, als Obama das erste Mal kandidierte und einige Jahre später waren weisse Kinder auch unter den Schulanfängern in der Minderheit; dagegen die Wähler der Demokraten – in der Hauptsache Schwarze, Asiaten und Hispanics, daneben Weisse, die nicht konservativ sind – bilden die Mehrheit. Unter diesen Bedingungen könnten die Republikaner auch Mutter Theresa als Kandidatin aufstellen und trotzdem nur verlieren.
Wer von den Demokraten das Rennen macht oder beim Erscheinen dieses Videos vielleicht schon gemacht hat oder ob das unendlich Unwahrscheinliche geschieht und die Green Party gewinnt, spielt ebenfalls keine Rolle, denn keine Person im Oval Office kann je wieder hinter das zurück, was Obama geschaffen hat. Dieser Mann hat die Welt verändert und zwarso fundamental, dass es für ein ganzes Jahrhundert nachwirkt; unter wessen Präsidentschaft dann z.B. Kuba zu einem US-Bundesstaat wird oder wann genau das geschieht, braucht nicht mehr zu interessieren, weil in jedem Fall nur das Erbe Obamas vollzogen wird.
Tl; dr: Die US-Präsidentschaftswahlen 2016 waren abgehakt, bevor sie begonnen hatten und man hätte sie sich auch sparen können.
Aussage: Donald Trump wird niemals US-Präsident.
Begründung: Es spielt keine Rolle, was Trump sagt oder tut, ebenso ist es egal, was andere Kandidaten sagen oder tun und es ist egal, wie die Vorwahlen ausgehen. Der alles entscheidende Punkt ist ein anderer, nämlich die Demografie, die Bevölkerungsstruktur der USA.
Die konservativen Weissen aka WASPs – weisse angelsächsische Protestanten – ohne die die Republikaner nichts sind, befinden sich als Erwachsene in der Minderheit; das wurde schon festgestellt, als Obama das erste Mal kandidierte und einige Jahre später waren weisse Kinder auch unter den Schulanfängern in der Minderheit; dagegen die Wähler der Demokraten – in der Hauptsache Schwarze, Asiaten und Hispanics, daneben Weisse, die nicht konservativ sind – bilden die Mehrheit. Unter diesen Bedingungen könnten die Republikaner auch Mutter Theresa als Kandidatin aufstellen und trotzdem nur verlieren.
Wer von den Demokraten das Rennen macht oder beim Erscheinen dieses Videos vielleicht schon gemacht hat oder ob das unendlich Unwahrscheinliche geschieht und die Green Party gewinnt, spielt ebenfalls keine Rolle, denn keine Person im Oval Office kann je wieder hinter das zurück, was Obama geschaffen hat. Dieser Mann hat die Welt verändert und zwarso fundamental, dass es für ein ganzes Jahrhundert nachwirkt; unter wessen Präsidentschaft dann z.B. Kuba zu einem US-Bundesstaat wird oder wann genau das geschieht, braucht nicht mehr zu interessieren, weil in jedem Fall nur das Erbe Obamas vollzogen wird.
Tl; dr: Die US-Präsidentschaftswahlen 2016 waren abgehakt, bevor sie begonnen hatten und man hätte sie sich auch sparen können.
Sonntag, 29. Mai 2016
Das Anti-Böhmermann-Gedicht
Dies ist eine Trotzreaktion.
Trotz gegen den Mainstream.
„Victrix causa diis placuit, sed victa Catoni.“
Satiriker Jan Böhmermann, die Menschenrechte spuckt er an.
Bist du einfach nur Verbrecher, ob Taschendieb, ob Messerstecher,
Jan Böhmermann wird nie was sagen, schon gar nicht nach den Opfern fragen.
Doch bist du ein Politiker, so hast du keine Rechte mehr
und bist du gar Regierungschef, schmäht er dich aus dem Eff-Eff.
Satiriker Jan Böhmermann, Menschenwürde kotzt ihn an.
Doch wozu bei Politikern stehen bleiben? Es gibt ja noch viel mehr Zielscheiben.
Und ganz normale Leute werden die nächste Beute.
Jeden von uns kann es jederzeit treffen, das wird von euch allen gern vergessen.
Dann geht auch deine Würde flöten, auch dir verpasst er Schrumpelklöten.
Feministinnen mögen dem Beifall spenden, bis sie selber als seine Opfer enden
und so weiter und so weiter, bis ganz nach unten auf der sozialen Leiter.
Hat er schliesslich sein Werk verrichtet, sind Menschenrechte und Menschenwürde von allen
vernichtet.
Dann sind wir wieder ein Barbarenland – herzlichen Glückwunsch, Satiriker Böhmermann!
Montag, 7. März 2016
Gegen die allgemeine Dummheit – Teil 2
[Verbeugung mit Musik: Hornsignal „Assembly“ (freie Musik)]
Im vorherigen Video haben wir die Liste der römischen Kaiser als Beispiel für klassische Bildung genommen, jedoch kann man in unserer Zeit diese Liste und etliches Andere über das alte Rom in der Wikipedia nachlesen, weshalb die Frage gestellt wird, ob aktuelles Wissen nicht wichtiger wäre.
Tja, wenn die Leute dieses aktuelle Wissen mal hätten!
Ein Beispiel: Vor einigen Jahren las man auf heise.de, dass laut einer Umfrage sich 40 % der Deutschen „gute Computerkenntisse“ zuschrieben und wenn man dann fragte, worin diese Kenntnisse bestünden, so verstanden die Leute darunter „die Bedienung eines Browsers“!
Wow – das nenne ich mal Sachkompetenz.
Wow – das nenne ich mal Sachkompetenz.
Oder: In einem Zeitungsartikel, der sich als fachkompetent gab, hiess es einmal, Youtube-Videos downzuloaden könnten „nur Profis“ schaffen. Nach diesem Kriterium ist jeder, der fähig ist, die entsprechende Frage zu googeln und äh, die Antwort vom Bildschirm abzulesen, ein Internetexperte – mit Expertise hat das alles in Wirklichkeit nichts zu tun.
Dieses Muster findet man auch ausserhalb technischer Fragen, die neue Frisur einer Ministerin beispielsweise hat allen Ernstes Nachrichtenwert, dass aber die chinesischen Regierungen seit 1978 eine Fusion von Kommunismus und Kapitalismus herbeigeführt haben und dieses Experiment so erfolgreich war, dass China heute die ganze Welt aufkaufen kann, mit anderen Worten, dass sich hier eine langfristig angelegte Strategie entfaltet, wird fröhlich ignoriert.
Damit sind wir wieder bei der Frage, wie man die Menschen für diese Dinge interessieren kann, denn was hat das alles mit einer Einzelperson zu tun, die ganz andere Sorgen hat?
Nehmen wir also den reinen Egoismus als Grundlage. Das Argument, das wahrscheinlich bei den meisten Leuten greift, ist Geld – der „schnöde Mammon“, den wir doch so notwendig haben. Die Welt hat sich in den letzten einhundert Jahren rasant verändert und das Wissen von 1916 ist heute wertlos, genau wie das von 1966; wenn man heute noch Geld verdienen will, muss man wissen, wie die Dinge im 21. Jahrhundert funktionieren.
Wenn euch dabei China „zu weit weg“ ist, schaut z.B. auf Bayer. Die Bayer AG von heute ist nicht mehr die Firma von 1966 und erst recht nicht die von 1866, sondern sie hat sich immer wieder verändert, um zu überleben; während Tausende von anderen Firmen, die auch im 19. Jahrhundert gegründet wurden, heute nicht mehr existieren. Bayer hat sich immer wieder angepasst, hat Neues gelernt und nur deswegen verdient man dort heute noch Geld.
Das ist ein Beispiel im Grossen und es gilt genauso für jede Einzelperson; fragt euch selbst, was Schulabschlüsse aus der Zeit vor den Smartphones heute noch wert sind, ja ganz grausam gesagt, angesichts eines immer schlechter werdenden Schulsystems müssen sogar Menschen, die im Jahr 2015 Abitur gemacht haben, heute schon wieder dazulernen. Die, die es nicht tun, spazieren in Hartz IV.
Ein anderer Aspekt des Egoismus ist die Eitelkeit, dazu ein Beispiel aus meiner Kindheit. Ende der 1970er und Anfang der 1980er-Jahre war die Zeit von Nachrüstungsdebatte und Nato-Doppelbeschluss, die Medien redeten permanent von Dingen wie „Kurz- und Mittelstreckenraketen“ und dazu kamen noch Schlagzeilen wie „Briten kämpfen auf den Falklands“.
Meine Reaktion damals war „kämpfen wo?“, denn ich hatte noch nie von den Falklandinseln gehört und verstand auch nichts von all' den anderen Dingen, die die Erwachsenen so aufregten; in punkto Atomwaffen musste ich sogar feststellen, dass die Leute zwar davon redeten, aber keine Ahnung von diesen Dingern hatten.
Das war ziemlich beängstigend für einen kleinen Jungen, denn die Erwachsenen waren ja schliesslich Halbgötter, die alles wussten, alles konnten und mit allem fertig werden sollten – ääh, zumindest theoretisch.
In Wirklichkeit waren sie nicht einmal fähig, zu begreifen, dass es zwischen der Hiroshimabombe und der Nagasakibombe von 1945 Unterschiede in der Bauart gab, gar nicht zu reden von den strategischen, technischen, wirtschaftlichen und sozialen Implikationen, die Atomwaffen im Kalten Krieg mit sich brachten. Man musste sich also selbst in das Thema einlesen und das war möglich, weil die Informationen damals in gedruckten Büchern ebenso zugänglich waren wie heute im Internet.
Das funktionierte tatsächlich: Als ich einige Jahre später anlässlich einer Zeitungsnachricht das Kürzel „TNW“ verwendete – das steht für „Taktische Nuklearwaffen“ – und mein Vater fragte, was es bedeutet, da merkte ich zum ersten Mal, dass ich etwas gelernt hatte, bei dem die Erwachsenen in meiner Umgebung nicht mehr mitkamen.
Nur ein Minimum an Information und es war ein tolles Gefühl, dass das die Grossen so beeindruckte.
Der verbindende Faktor bei alledem ist einer, den sogar ein Politiker erkennen kann, wie Tony Blair, der seinerzeit sagte, man bräuchte „Education, Education, Education“ – Bildung, Bildung, Bildung; in diesem Fall aus den sogenannten MINT-Bereichen, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik; ein Einblick in Geschichte und Strategie kann auch nicht schaden.
Deshalb also neben der klassischen auch moderne Bildung, Leute, deshalb Lernen und immer wieder Lernen, Wikipedia-Artikel lesen bis zum Abwinken, Lesen und Schreiben lernen, die Grundrechenarten beherrschen, um aus Schulden rauszukommen oder Drei-D-Drucker konstruieren, die Sand aus der Taklamakan-Wüste verarbeiten oder was auch immer, so lange ihr nur eure Gehirne benutzt und euer Wissen erweitert.
Nicht für die Lehrer, nicht für die Professoren, nicht für die Eitelkeit eurer Eltern – und erst recht nicht für die Politiker.
Nur für euch selbst, zu eurem eigenen Vorteil.
Danke für eure Zeit.
Danke für eure Zeit.
Sonntag, 21. Februar 2016
Und nun: Handwerk
Es ergab sich, dass unser Team in ein neues Büro umziehen musste, in dem nichts vorbereitet war. Daher habe ich mir erlaubt, ein improvisiertes Schlüsselbrett zu bauen.
Beim Sammeln des Materials stellte ich fest, dass meine Abhandlung "Alltägliche Schätze und was man daraus machen kann" aus 2014 (auch hier im Blog zu finden) noch untertrieben ist, denn ich stellte damals fest, dass Holzabfälle eben nur als Abfälle entsorgt würden, nun sah ich, dass sich bei manchen kleinen Mengen offenbar nicht einmal die Entsorgung lohnt und sie einfach zum Verrotten liegen gelassen werden.
Meine verwunderte Feststellung "Das muss doch nicht sein, da kann man doch noch was daraus machen" fand bestenfalls die spöttische Erwiderung "Tjaaa, dann mach mal" und so bin ich über das Arbeitsmaterial buchstäblich hinweggestolpert.
Drei kleine Nägel dienen als Aufhängepunkte für die Schlüssel, zwei an den Rändern zur Befestigung einer Drahtaufhängung, Das Ergebnis:
Es ist wenig und amateurhaft zusammengeschustert, trotzdem bin ich stolz darauf, denn zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mit meinen Händen etwas geschaffen, das funktioniert.
Es inspiriert mich noch zu weiteren Basteleien, von denen ich später ein Youtube-Video machen werde und nebenher, wenn mir diese Angeberei gestattet ist, habe ich damit auch meine technischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt, denn ich habe die Bilder selbst gemacht, aus Neugierde, ob es funktionieren würde, zweimal in ein anderes Format konvertiert, geschnitten und mit Bildunterschriften versehen. Verwendete Software: GIMP.
Sonntag, 31. Januar 2016
Gegen die allgemeine Dummheit – Teil 1
[Dies ist das Skript zu einem Video, das auf Youtube veröffentlicht wurde]
Seid mir gegrüsst, oh Zielgruppe. Es wird oft gefragt, wie dumm Menschen sein können und die
Antwort lautet „unendlich dumm“.
Eine andere Frage ist, ob Dummheit ansteckend wäre und hier ist die Antwort etwas diffiziler, denn
Dummheit ist nicht ein Etwas, das sich ausbreiten könnte, sondern die Abwesenheit von etwas, nämlich ein Mangel an Intelligenz und/oder ein Mangel an Wissen; wenn es also so aussieht, als ob die Dummheit zunehmen würde, nimmt in Wirklichkeit die Klugheit ab.
Damit ist das Problem hinreichend definiert, um etwas dagegen zu unternehmen und das einzige Mittel, um sowohl die Intelligenz anzuregen als auch die Lücken in unserem Kopf mit Wissen zu füllen, ist die gute alte Bildung. Die Cyborgisierung, auf die ich grosse Hoffnungen setze, ist noch nicht so weit, also müssen wir auf dem klassischen Wege vorgehen.
Wie kommt man nun zu Bildung?
Die Voraussetzungen sind günstig, denn der Rohstoff der Bildung ist Information und an diesem Punkt erreichen wir einen Zustand des Überflusses, niemals zuvor in der Menschheitsgeschichte hatte jede einzelne Person derart viele Informationen zur Verfügung wie heute.
Wie kann man die Ungebildeten dazu bringen, mit dieser Möglichkeit etwas anzufangen?
Auch hier ist die Antwort sehr altmodisch, nämlich dass Menschen zum Lernen angeregt werden
müssen, damit sie es auch selbst wollen. Man muss ihnen ein Stimulans liefern, das sie neugierig
macht.
Dabei können wir uns auf moderne Literatur beziehen wie etwa das Buch „Generation Doof“ oder auf ältere Werke. Der Historiker Carlo M. Cipolla stellte in den 1980ern fest „Zu jeder Zeit und an jedem Ort ist die Zahl der dummen Individuen grösser, als man glaubt“; laut dem Werk „Götter, Gräber und Gelehrte“ heisst es auf einer Tontafel aus dem alten Babylon „Schaust du hin, so sind die Menschen insgesamt blöde“; und der spätantike Dichter Martial rief seinerzeit in Verzweiflung aus: „Wieviel Dummheit steckt doch in Rom in der Toga!“
Das Letztere ist eine gute Überleitung, denn in „Generation Doof“ lesen wir unter anderem, dass die
Dummen verzweifeln – ich zitiere von Seite 12 – „wenn wir Menschen treffen, die die Abfolge der
römischen Kaiser mit verbundenen Augen runterbeten können“.
Daraus ergibt sich die Frage: Was soll der Teil mit den verbundenen Augen bedeuten? Es lässt sich aus dem Kontext schlussfolgern, dass damit ein erhöhter Schwierigkeitsgrad gemeint ist, in Wirklichkeit gilt es jedoch eher als Konzentrationshilfe, wenn man die Augen verdeckt.
Machen wir das Experiment [Augen verbinden].
Traditionell beginnt man die Zählung der römischen Kaiser mit Augustus, der wie aus dem Nichts an
die Stelle der römischen Republik tritt, aber die Wirklichkeit kennt nur selten eine eindeutige Trennung zwischen zwei Systemen, sondern besteht aus allmählichen Übergängen.
Schon lange vor der Begründung des Kaisertums hatte sich die römische Republik mit ihrer schlechten Organisation selbst zugrunde gerichtet und über Generationen hinweg bekamen einzelne Männer eine so grosse Macht in die Hand, dass nur noch der Name fehlte, um es eine Monarchie zu nennen. In chronologischer Reihenfolge waren diese „inoffiziellen Kaiser“ Gaius Gracchus, Gaius Marius, Lucius Cornelius Sulla, Gnäus Pompeius Magnus und Gaius Julius Cäsar; erst mit Cäsars Stiefneffe Octavian, heute bekannt unter seinem Ehrennamen Augustus, „der Erhabene“, sind wir bei der offiziellen Version angekommen.
[Um hier nicht die ganze Liste zu wiederholen: im Video reicht mein Gedächtnis bis zu Maximinus
Thrax, Kaiser 235 bis 238 n.Chr.].
[Augenbinde wieder abnehmen]
Wir haben zwei Ergebnisse erzielt: Erstens ist es mit verbundenen Augen leichter, sich zu erinnern,
weil man dadurch optische Ablenkungen ausschliesst, das Buch „Generation Doof“ liegt also falsch –
zweitens ist das Thema selbst ein kleines Stückchen Bildung, das anregend wirken mag.
Weitere Ideen liefere ich in geschriebener Form auf klausgieg.blogspot.de, dort steht auch das Skript zu diesem Video und ich lade euch, liebe Leute, nun herzlich ein, mich zu kritisieren. Meckert über mein Auftreten, weist mir sachliche Fehler nach, zerreisst das Video in der Luft; wenn ihr es besser könnt, zeigt das mit eigenen Texten, eigenen Videos – egal was, so lange ihr dabei nur eure Gehirne benutzt.
Seid mir gegrüsst, oh Zielgruppe. Es wird oft gefragt, wie dumm Menschen sein können und die
Antwort lautet „unendlich dumm“.
Eine andere Frage ist, ob Dummheit ansteckend wäre und hier ist die Antwort etwas diffiziler, denn
Dummheit ist nicht ein Etwas, das sich ausbreiten könnte, sondern die Abwesenheit von etwas, nämlich ein Mangel an Intelligenz und/oder ein Mangel an Wissen; wenn es also so aussieht, als ob die Dummheit zunehmen würde, nimmt in Wirklichkeit die Klugheit ab.
Damit ist das Problem hinreichend definiert, um etwas dagegen zu unternehmen und das einzige Mittel, um sowohl die Intelligenz anzuregen als auch die Lücken in unserem Kopf mit Wissen zu füllen, ist die gute alte Bildung. Die Cyborgisierung, auf die ich grosse Hoffnungen setze, ist noch nicht so weit, also müssen wir auf dem klassischen Wege vorgehen.
Wie kommt man nun zu Bildung?
Die Voraussetzungen sind günstig, denn der Rohstoff der Bildung ist Information und an diesem Punkt erreichen wir einen Zustand des Überflusses, niemals zuvor in der Menschheitsgeschichte hatte jede einzelne Person derart viele Informationen zur Verfügung wie heute.
Wie kann man die Ungebildeten dazu bringen, mit dieser Möglichkeit etwas anzufangen?
Auch hier ist die Antwort sehr altmodisch, nämlich dass Menschen zum Lernen angeregt werden
müssen, damit sie es auch selbst wollen. Man muss ihnen ein Stimulans liefern, das sie neugierig
macht.
Dabei können wir uns auf moderne Literatur beziehen wie etwa das Buch „Generation Doof“ oder auf ältere Werke. Der Historiker Carlo M. Cipolla stellte in den 1980ern fest „Zu jeder Zeit und an jedem Ort ist die Zahl der dummen Individuen grösser, als man glaubt“; laut dem Werk „Götter, Gräber und Gelehrte“ heisst es auf einer Tontafel aus dem alten Babylon „Schaust du hin, so sind die Menschen insgesamt blöde“; und der spätantike Dichter Martial rief seinerzeit in Verzweiflung aus: „Wieviel Dummheit steckt doch in Rom in der Toga!“
Das Letztere ist eine gute Überleitung, denn in „Generation Doof“ lesen wir unter anderem, dass die
Dummen verzweifeln – ich zitiere von Seite 12 – „wenn wir Menschen treffen, die die Abfolge der
römischen Kaiser mit verbundenen Augen runterbeten können“.
Daraus ergibt sich die Frage: Was soll der Teil mit den verbundenen Augen bedeuten? Es lässt sich aus dem Kontext schlussfolgern, dass damit ein erhöhter Schwierigkeitsgrad gemeint ist, in Wirklichkeit gilt es jedoch eher als Konzentrationshilfe, wenn man die Augen verdeckt.
Machen wir das Experiment [Augen verbinden].
Traditionell beginnt man die Zählung der römischen Kaiser mit Augustus, der wie aus dem Nichts an
die Stelle der römischen Republik tritt, aber die Wirklichkeit kennt nur selten eine eindeutige Trennung zwischen zwei Systemen, sondern besteht aus allmählichen Übergängen.
Schon lange vor der Begründung des Kaisertums hatte sich die römische Republik mit ihrer schlechten Organisation selbst zugrunde gerichtet und über Generationen hinweg bekamen einzelne Männer eine so grosse Macht in die Hand, dass nur noch der Name fehlte, um es eine Monarchie zu nennen. In chronologischer Reihenfolge waren diese „inoffiziellen Kaiser“ Gaius Gracchus, Gaius Marius, Lucius Cornelius Sulla, Gnäus Pompeius Magnus und Gaius Julius Cäsar; erst mit Cäsars Stiefneffe Octavian, heute bekannt unter seinem Ehrennamen Augustus, „der Erhabene“, sind wir bei der offiziellen Version angekommen.
[Um hier nicht die ganze Liste zu wiederholen: im Video reicht mein Gedächtnis bis zu Maximinus
Thrax, Kaiser 235 bis 238 n.Chr.].
[Augenbinde wieder abnehmen]
Wir haben zwei Ergebnisse erzielt: Erstens ist es mit verbundenen Augen leichter, sich zu erinnern,
weil man dadurch optische Ablenkungen ausschliesst, das Buch „Generation Doof“ liegt also falsch –
zweitens ist das Thema selbst ein kleines Stückchen Bildung, das anregend wirken mag.
Weitere Ideen liefere ich in geschriebener Form auf klausgieg.blogspot.de, dort steht auch das Skript zu diesem Video und ich lade euch, liebe Leute, nun herzlich ein, mich zu kritisieren. Meckert über mein Auftreten, weist mir sachliche Fehler nach, zerreisst das Video in der Luft; wenn ihr es besser könnt, zeigt das mit eigenen Texten, eigenen Videos – egal was, so lange ihr dabei nur eure Gehirne benutzt.
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