Freitag, 28. September 2018

Die Mauer im Kopf


Er war von der Klippe gesprungen und stellte fest, dass er fliegen konnte“ (Pratchett, „Die volle Wahrheit“) oder nüchterner ausgedrückt, sobald man „eingefahrene Gleise“ verlässt, Konventionen überwindet, Grenzen überschreitet, stellt man fest, dass dies nicht zum Weltuntergang führt, sondern dass es dann „nur“ andere Wege gibt, andere Dinge, die man tun kann, von der Gestaltung eines Tages bis zur Gestaltung eines Gemeinwesens.
Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, erzeugen solche Veränderungen einen starken Eindruck und werden als „überraschend“ oder sogar „erschütternd“ beschrieben. Manchmal machen sie Angst und man schaudert zurück, aber unsere unstillbare Neugierde bringt uns selbst nach solchen Vorfällen immer wieder zum Experimentieren, wenn nicht mit der selben Sache, dann mit einer anderen, denn ein Leben ohne Veränderung ist unmöglich.
Diese Neugierde wiederum ist eine Auswirkung des tief im Stammhirn verwurzelten Überlebenstriebs, alles Unbekannte betrachten wir als potenziell gefährlich und deswegen müssen wir es erkunden. Auf diese Weise gelangen wir zu neuen Informationen, die, nachdem das Gehirn sie als „nicht gefährlich“ eingestuft hat, in anderer Weise genutzt werden.

Sogar wenn wir etwas verlieren, wird unsere Existenz danach nicht ärmer, auch wenn es sich so anfühlt, denn das Universum ist so gross und enthält so viele Dinge, dass die Lücke sich von selbst mit etwas Anderem füllt. Es ist zu kurz gegriffen, wenn man in diesem Zusammenhang von „Ersatzhandlungen“ spricht, als ob das Neue niemals so gut sein könnte wie das Alte. Die äusseren Unterschiede zwischen etwa einer verheilten Hautverletzung, die man anschliessend nicht mehr sieht und dem Verlust eines geliebten Menschen, dessen Bild man dann über Jahrzehnte verehrt, liegen lediglich im Intensitätsgrad, mit dem das jeweilige Erlebnis auf unser Gehirn wirkt. Schon jetzt, wo wir Menschen immer noch relativ kurzlebig sind – was bedeuten 80 Jahre gegenüber geologischen Epochen? – kann man mit absoluter Sicherheit sagen, dass jede Wunde verheilt, so lange wir am Leben sind.
Millionen, ja vielleicht Milliarden Male hat sich die rührende Szene abgespielt, dass das überlebende Mitglied einer Partnerschaft sich beim Bild des toten dafür entschuldigt, sich neu verliebt zu haben. Dies ist die eindrücklichste Form eines allgemeinen Musters.

Freilich ist das nicht immer so einfach, wie ich es hier niederschreibe, denn unsere Gefühle hindern uns, dieses Prinzip auch nur zu erkennen, geschweige denn anzuwenden und wenn man von entsprechenden Gehirnfunktionen spricht, so ist „Herzlosigkeit“ noch das Mindeste, was einem vorgeworfen wird.
Man sollte das den Menschen nicht zu sehr ankreiden, denn wir sind nun mal keine Vulkanier und können uns nur selten logisch verhalten. Schon diese Beschreibung hier ist nur möglich, weil uns Heutigen die Erkenntnisse aus mehreren Jahrtausenden des Forschens und Nachdenkens zur Verfügung stehen – und wahrscheinlich auch, weil ich persönlich verrückt danach bin, Bücher zu lesen, in denen diese Erkenntnisse festgehalten sind. 


Noch ein paar Meme

Einige habe ich noch irgendwo auf der Festplatte gefunden :-)







Montag, 17. September 2018

Einige Meme

Inspiriert durch die berühmten Lolcats wie auch einige andere Meme, habe ich nun selbst welche konstruiert. Enjoy.