Sonntag, 16. November 2014

Alltägliche Schätze - Teil 4


Alltägliche SchätzeTeil 4
- Na schön, heult der Hysteriker schliesslich, alle diese Reichtümer mag es ja wirklich geben. Aber sie sind viel zu wenig für die gewaltigen Massen an Menschen, die davon profitieren wollen und da die Menschheit immer weiter wächst, wird sie das alles aufzehren und an sich selber ersticken, heul, heul, die Welt hat gefälligst unterzugehen.

Auch dieser Versuch, die Apokalypse herbeizureden, geht ins Leere. Das Wachstum der Menschheit hat schon in den 1980ern seinen Höhepunkt überschritten, sowohl in Prozent wie in absoluten Zahlen und spätestens ab 2020 wird es ganz aufhören, so dass die Weltbevölkerung schrumpft, wie wir es hierzulande schon erleben. Deutschland hat noch eine relativ hohe Bevölkerungsdichte von 225 Einwohnern pro Quadratkilometer, trotzdem gibt es leeres Land und aussterbende Dörfer genug, auch die Städte schrumpfen und die Tendenz ist weiter fallend durch Vergreisung und Kindermangel.

Im Bewusstsein dieser Tatsache betrachten wir nun einige andere Länder:
Norwegen: 13 Einwohner pro Quadratkilometer
Österreich: 100 Einwohner pro Quadratkilometer, Tendenz fallend
Tschechien: 133
Polen: 123
Moldawien: 98
Frankreich: 97
Spanien: 94
Grönland: 0,026 (das ist kein Tippfehler: Null Komma Null Zwo Sechs oder anschaulicher ausgedrückt, dort lebt nur eine Person auf vierzig Quadratkilometern)
Kanada: 3,4
Brasilien: 22,4
Argentinien: 14,4
Chile: 22,18
Venezuela: 30
Libyen: 3,3
Nigeria: 154
Demokratische Republik Kongo: 31,3
Botswana: 3,6
Namibia: 2,56
Tansania: 39
Südafrika: 41
Jordanien: 59,4
Syrien: 112,5
Saudi-Arabien: 11,8
Pakistan: 190,6
Afghanistan: 45,7
Indonesien: 126
Tahiti: 179
Samoa: 67,8
VR China: 140, Tendenz fallend (auch das ist Ernst: Die chinesische Bevölkerung schrumpft, das erzeugt vor allem einen Mangel an Arbeitskräften und deswegen heuern die Chinesen Ausländer an).

Ein interessanter Fall ist Bangladesch, das immer wieder als schreckenerregendes Beispiel angeführt wird. Erstens, so behauptet man, herrsche dort eine totale Überbevölkerung und zweitens liege das Land so niedrig im Vergleich zum Meeresspiegel, dass es durch den Klimawandel überflutet würde, worauf „Millionen Flüchtlinge“ die restliche Welt überschwemmen würden. Der deutsche Zeitungsleser und Fernsehzuschauer, so die Absicht hinter diesen Geschichten, soll glauben, alle diese Leute kämen nach Deutschland und sich entsprechend gruseln, was wiederum für mehr Zeitungsverkäufe und Einschaltquoten sorgen soll.
Schauen Sie lieber auch hier auf die Fakten. Erstens, die „Überbevölkerung“ in Bangladesch ist zurückgegangen, früher bekamen die Frauen im Durchschnitt sieben Kinder, heute nur noch 2,5 und Tendenz weiter fallend, so dass auch dieses Volk bald zu schrumpfen beginnt und zweitens, die Landfläche von Bangladesch ist in den letzten 30 Jahren um 600 Quadratkilometer gewachsen – trotz Klimawandel. Drittens ziehen die Bangladescher schon seit Jahrzehnten durch die Welt, aber nicht nach Deutschland, denn wir sind viel zu abstossend, sondern sie gehen in die Arabischen Emirate, nach Australien, Neuseeland, in die USA, nach Kanada oder China, andere dienen zu Tausenden und Abertausenden als UN-Blauhelme, sammeln damit mehr internationale Erfahrung als die Bundeswehr und sogar wenn ganz Bangladesch auf einen Schlag auswandern würde, wäre das nicht genug, um das Schrumpfen der übrigen Menschheit zu kompensieren.

So weit die nackten Zahlen und wenn Ihnen die zu abstrakt sind, können Sie sich auf Google Maps ansehen, wie viel leeres Land es auf der Erde gibt und wie die Menschen es sich deshalb leisten können, Platz zu verschwenden ohne Rücksicht auf die Grundstückspreise.
Wer also glaubt, es würde ihm hier in Deutschland zu eng, dem steht in jeder beliebigen Klimazone und einem beliebigen kulturellen Umfeld reichlich Platz zur Verfügung und wem die ganze Erde nicht genug ist, der kann sich immer noch bei einer Weltraumfirma bewerben und den Mars besiedeln. Auf dem Roten Planeten warten 145 Millionen Quadratkilometer leeres Land (zum Vergleich: Deutschland hat nur 357'167 km² Fläche), die schon kartografiert und analysiert sind, man kann sich also den optimalen Landeplatz aussuchen, bevor man losfliegt. Dabei müssen Sie sich allerdings hinten anstellen, denn die Zahl der Bewerber ist so gross, dass fünfzigtausend Flüge nicht ausreichen, um sie alle zu transportieren, was nebenbei die Weltbevölkerung erneut verringern wird.

Fazit: Wir sollten etwas dankbarer sein für die moderne Welt und ihre vielen Möglichkeiten, von denen noch unsere Eltern nur träumen konnten. Schon Kurd Laßwitz stellte 1899 fest:Es brauchte jemand nur einmal einen Tag in einer Ritterburg des Mittelalters oder selbst nur in dem Weimar Schillers und Goethes zu verleben gezwungen sein, um aller Klagen über die Gegenwart ledig zu werden.
Seitdem hat sich unsere Welt noch mehr verändert, als es selbst dieser Vater der deutschen Science Fiction ahnen konnte, sind wir bis ins Absurde voran geschritten und dürfen getrost sagen,Unmöglichgäbe es nicht mehr.No, no limits to reach for the sky, no valley to deep, no mountain to high. No, no limits, wont give up the fight. We do what we want and do it with pride, sangen denn auch 2Unlimited in den 1990ern.

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