Montag, 6. Januar 2014

Der Dinosaurier namens Fernsehen

Zu Anfang 2014 wurde - aus welchem Grund auch immer - an den Start des Privatfernsehens in Deutschland erinnert, der sich dreissig Jahre zuvor ereignete. Es wurde bilanziert, dass dessen goldene Zeiten wohl vorbei seien und neben dem allgemein flachen Niveau vor allem kritisiert, dass es zu viele Wiederholungen gäbe.

Das ist etwa so, als würde man am Meeresstrand stehen und sich über einzelne Wassertropfen streiten.

Dieses Meer ist das Internet. Was dem Fernsehen am ehesten entspricht, sind natürlich Videoplattformen von denen Youtube nur die grösste und bekannteste ist. Es gibt noch einige mehr und wenn Sie sich deren gesamten Inhalt ansehen wollen, brauchen Sie sich für die nächsten tausend Jahre nichts mehr vorzunehmen - ohne eine einzige Wiederholung.
Damit bekommen Sie also schon alles an Unterhaltung und Bildung, was sich mit beweglichen Bildern überhaupt machen lässt. Wenn Sie zusätzlich noch aktuelle Nachrichten suchen, werfen Sie z.B. einen Blick auf Al Jazeera English, wo Sie viele Dinge erfahren, die deutsche Medien glatt verschweigen, etwa vor Kurzem ein Öl-Deal zwischen den nordirakischen Kurden und der Türkei, was wiederum einen ganz anderen Blick auf die Welt ermöglicht.

Darüber hinaus gibt uns das Netz auch Möglichkeiten, die das Fernsehen niemals liefern kann, etwa direktes Recherchieren zu einem Thema, das gerade in einem Video angesprochen wurde - man braucht nur im Browser einen zweiten Tab zu öffnen, in dem man dann die Wikipedia aufruft und Stichworte kann man sich gleich im Textprogramm notieren, während sich das Video so lange anhalten lässt.

Alle diese Dinge funktionieren ohne Rücksicht auf starre Sendezeiten und Programmstrukturen, also frage ich ganz bewusst: Wer braucht noch Fernsehen?
Antworten gerne in die Kommentare.

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