So so, Prokon ist also insolvent? Na sowas. wie konnte das nur passieren?
DAS WAR SCHON VOR DREI JAHREN KLAR! DEREN WERBUNG STANK FÖRMLICH NACH EINEM SCHWINDELUNTERNEHMEN!
Auch die Insolvenz von Weltbild veranlasst nur zu der gelangweilten Bemerkung: "Das wird deren Konkurrenz nicht retten. Alle stationären Buchhändler der Welt werden verschwinden - ach ja, und dann wird man das abermals als grosse Überraschung verkaufen."
Wer sich von solchen Dingen überrascht fühlt, der muss schon sehr sehr sehr weit hinterm Mond leben, so etwa im Orbit von Proxima Centauri.
So ist es mit allem. Ich durchsuche jeden Tag sechs oder sieben deutschsprachige Nachrichtenseiten und es passiert einfach nichts, was mich zum Draufklicken verleitet, alles ist vorhersagbar und es genügt, die Überschriften zu sehen, um Bescheid zu wissen. Daher, so merke ich in letzter Zeit, besuche ich diese Seiten schon seltener und bald gar nicht mehr, gedruckte Zeitungen oder Zeitschriften nehme ich nicht einmal mehr geschenkt.
Inzwischen lese ich aljazeera.com und cbsnews.com, auf die ich eher durch Zufall gestossen bin, weil da wenigstens etwas Substanz geboten wird.
Technische und wissenschaftliche Informationen, wie sie spezialisierte Seiten anbieten, sind das Einzige, was noch einen gewissen Reiz hat, aber auch sie sind nur selten eine Neuigkeit; das gefühlt ein-millionste Schwindelunternehmen und der trilliardste Promifurz bringen es einfach nicht und die ewig gleichen Geschichten über die menschliche Schlechtigkeit ebenso wenig.
Einen Fernseher habe ich auch nie besessen, weil es schon vor Jahren interessanter war, Bücher zu lesen, als vor der Glotze zu hängen und das ist dann auch die Überleitung zur zumindest teilweisen Lösung: Das Internet.
"Teilweise" deswegen, weil es noch nicht perfekt ist, und "Lösung", weil es besser ist als alles, was es je zuvor gegeben hat. Allein die Wikipedia ist Lesestoff für Jahrzehnte, wenn einem Lücken auffallen, kann man helfen, sie auszufüllen und Youtube bietet Material, zu dem Kino und Fernsehen niemals fähig waren und nie fähig sein werden. Ich habe z.B. den Kanal von Andy Gilleand abonniert, der aus Computerspielen grossartige Filme konstruiert, deren Genuss mir nebenbei auch noch hilft, mein Englisch zu verbessern. Weiter gibt es auf Youtube mehr Information und Unterhaltung, als ich mir je erträumen konnte, man lernt Dinge, von denen man zuvor nichts ahnte, wird inspiriert bis zum Geht-nicht-mehr - und das alles ist nur ein winziger Teil des Netzes.
Bücher kann ich im Internet ohnehin bestellen, ja, beliebige Wikipedia-Artikel sogar zu einem kostenlosen E-Book zusammenfassen, das sich offline lesen lässt und alles, was je Literaturklassiker hiess, steht wegen des abgelaufenen Copyrights frei und legal im Netz.
Dies also, liebe Zeitungen und TV-Sender, ist euer Untergang, denn es geht nicht nur mir so. Über eure Noch-Konsumenten und warum sie euch nicht retten können, werde ich mich bei einer anderen Gelegenheit äussern.
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